Angesichts der ganzen Vorkommnisse bin ich froh, dass ich nicht wie eigentlich geplant bis nach Südfrankreich gefahren bin, um Ferien zu machen. So blieb mir ein Waldbrand mit Evakuierungen und der Anschlag in Nizza erspart! Stattdessen konnte ich ziemlich gefahrenlos im Tessin campen und habe die Zeit sehr genossen.
Ich fuhr über den Gotthard-Pass und habe so teilweise den Stau umgehen können. Es dachten sich jedoch einige Leute, dass sie schneller wären, wenn sie die Autobahn vermeiden.. Wenigstens war diese die schönere Route!
Die ersten zwei Nächte verbrachte ich in Melano auf dem Campingplatz „Paradiso Lago„, welcher meiner Meinung nach nicht so schlecht abschneidet, wie manche in der Bewertung auf Google schreiben. Die sanitären Anlagen wurden jeden Tag mehrmals gereinigt und das Personal war sehr freundlich zu mir. Auch positiv empfand ich, dass man eine ganze Parzelle günstig mieten konnte und so sicher genug Platz hatte. Lediglich die Nähe zur Autobahn und zur Zuglinie machten die Übernachtung etwas lärmiger.
Der Ausflug ins ca. 20 Autominuten entfernte Morcote machte all dies jedoch wieder wett!
Dort stattete ich der Kirche von Santa Maria del Sasso (oder auch Madonna del Sasso) einen Besuch ab. Den geschichtlichen Hintergrund kenne ich nicht wirklich, aber es war und ist eine Pilgerstätte. Und die Fotos, resp. die Ansicht haben mir gut gefallen.
Am dritten Tag fuhr ich spontan in Richtung Locarno und fand ein Plätzchen im „Camping Bellavista“ in Vira. Dieser Zeltplatz war zwar um einiges kleiner, aber auch direkt am See und mit einer atemberaubenden Aussicht! Mein Zelt durfte ich wenige Meter vom See entfernt aufstellen, musste hier allerdings nach der Grösse des Zeltes bezahlen.
Von Vira aus konnte ich ein paar schöne Ausflüge machen und die wunderschöne Gegend erkunden.
Natürlich musste ich auch dieses Mal wieder an die Verzasca-Staumauer und den lebensmüden todesmutigen Leuten beim Bungeejumping zuschauen. Und ich weiss nicht, ob es mich beruhigt oder eher beängstigt; Im Gegensatz zum letzten Mal hat es nun eine Telefonkabine mit Nottelefon kurz vor der Staumauer, was ungefähr der Dargebotenen Hand entspricht…
Wie das nun mal so ist im Leben, gehen die schönen Tage viel zu schnell vorbei und ich hätte noch beinahe Wochen dort bleiben können. Dafür nahm ich den Rückweg sehr gemütlich in Angriff und machte eine kurze Pause auf der Gotthard-Passhöhe, wo noch ein, zwei schöne Schnappschüsse entstanden sind.
Schönes Wetter, nette Menschen, spannende Bücher und erfrischendes Nass machten den Urlaub sehr erholsam. Gerne wieder!