Schweden, Finnland und Norwegen

Nachdem mich bereits 2018 Island so sehr in seinen Bann gezogen hatte, wurde es Zeit, wieder in den Norden zu reisen. Das kühle und raue Klima, die Wildnis und die atemberaubende Landschaft sind jedes für sich ein Erlebnis.

Mein Freund und ich hatten uns für eine Rundreise mit dem Mietauto durch Schweden, Finnland und Norwegen entschieden.

(Quelle: Google Maps)

Begonnen hat die Reise Mitte August in Sirkka, weiter über Jukkasjärvi, Svolvær, danach Andenes, Tromsø, nach Alta, Honningsvåg, Karasjok, dann Saariselkä und schlussendlich wieder der Flughafen Kittilä.

Sirkka

Nach der Landung in Kittilä bezogen wir bei angenehmen 24°C unser Mietauto und fuhren das erste Hotel in Sirkka an. Auf der kurzen Strecke konnte mein Freund schon das erste Rentier ausmachen. Ich war doch etwas neidisch! Mit Kameras, Wechselobjektiven und Stativen ausgerüstet hofften wir bereits am ersten Abend, Nordlichter zu sehen. Die Chancen darauf sind zu dieser Jahreszeit zwar gering, aber dennoch nicht unmöglich.

Aussicht vom Sporthotel in Levi ohne Nordlichter
Aussicht vom Sporthotel in Levi ohne Nordlichter

Jukkasjärvi

Am Tag drauf ging die Fahrt weiter nach Jukkasjärvi. Unterwegs staunten wir nicht schlecht, als wir noch in Finnland, Muonio, auf ein Stück Schweiz trafen; dem Swiss Café Konditoria. Wir unterhielten uns bei einer heissen Schokolade mit der Besitzerin und durften erfahren, dass die gebürtige Schweizerin ein echtes Sprachtalent ist und das Café mit viel Liebe und Herzblut aufgebaut hat.

In Jukkasjärvi dann übernachteten wir im Icehotel. Wir hatten kein Zimmer im Icehotel selber, aber dafür eines in einem der heimeligen Bungalows.

Auf der Weiterfahrt nach Svolvær konnten wir auch den einen oder anderen Schnappschuss machen.

Svolvær

Eine der schönsten Gegenden ist Svolvær. Es ist das Herzstück der Lofoten und ein Besuch hier ist ein absolutes Muss!

Eine „sportliche“ Angelegenheit war das Besteigen des „Djevelporten“, also des Teufelstores. Wir beide sind nicht ganz unsportlich und mein Freund hatte sogar Freude an den teilweise grossen Stufen. Endlich mal Trittgrösse nach seinem Geschmack!

Mich hat es mit der Zeit einfach nur fertig gemacht und ich habe gefühlt bei jedem Schritt Squats machen müssen. Der Abstieg war eine Zitterpartie und es folgte ein Muskelkater sondergleichen. Also hatte ich noch Tage später was von der Wanderung.

Abstecher nach Henningsvær

Ein weiterer Tipp für einen Besuch ist Henningsvær. Das kleine Fischerdorf auf den Lofoten bietet einen malerischen Anblick und hat, auch für uns, ein paar Postkartenmotive hergegeben.

Andenes

Auch ein kleines, aber rustikaleres Fischerdorf ist Andenes. Unser Aufenthalt war nach langer Autofahrt kurz. Wir wollten trotzdem etwas unternehmen und liessen es uns gut gehen.

🙂

Tromsø

Eine der bisher längsten Autofahrten liessen uns auf einen schnellen CheckIn im Hotel hoffen, damit wir wo essen gehen können und entspannt in zwei Tagen die Stadt entdecken können. Leider war dem nicht so.

Das Hotel hatte keine Parkplätze und war bei der Suche keine grosse Hilfe. Während der Freund einen Abstellplatz suchte, nahm ich nach längerem Anstehen an der Rezeption die Karten entgegen und wollte bereits mit dem Gepäck die Zimmer beziehen.

Ich fand und fand das Zimmer nicht, bis mir eine Reinigungskraft zeigte, dass man durch einen Durchgang gehen muss und in einer Art Anbau die Zimmer versteckt waren. Ok, endlich! Dann die Ernüchterung.

„Ich habe heute leider keine Aussicht für dich“

Die Aussicht aus dem Zimmer bestand aus Gebäudelüftung und hörte sich bei offenem Fenster auch so an. Das war uns zu viel und es wurde schnurstracks für den nächsten Abend eine Übernachtung beim bereits nächsten Zielort gebucht.

Alta

Einen Tag früher als geplant kamen wir also in Alta an. Die Freude war riesig, als wir bei GLØD Explorer unseren Aurora Canvas Dome beziehen durften. Himmlisch! Die beiden Hosts Nathalie und Peter sind tolle Gastgeber und Peter kann genial gut kochen! Für einen Hobbykoch grosse Klasse und kulinarisch das Highlight der Reise!

Das Angebot von GLØD Explorer ist zudem sehr attraktiv. Vor allem in den Wintermonaten sind Aktivitäten wie Fatbike-Touren, Schneeschuh-Wandern, Nordlicht-Ausflüge, Eisfischen und Cross-Country Skiing buchbar. Nicht günstig, aber mit top Ausrüstung und die Gegend ist unglaublich schön. Kommt für uns auf jeden Fall für einen Winterurlaub auf die Wunschliste…

Auf der Weiterreise von Alta nach Honningsvåg fuhren wir am Porsanerfjord entlang und plötzlich, aber mit ruhiger und bestimmter Stimme, sagt mein Beifahrer: „Fahr rechts ran!“ Ich traute meinen Augen nicht – Wale! Nachdem er sich Sorgen machte, dass wir bisher kein Whalewatching unternommen hatten, das Erlebnis schlechthin.

Es war fast wie Kino. Die besten Plätze und man konnte beinahe schon erahnen, wann zunächst ein Tier auftaucht. Zuerst dachten wir an Orcawale, aber dafür waren sie zu klein. Schlussendlich hatte unser Raten bei Minkwalen ein Ende. Grösse, Finne und Vorkommen passten am ehesten dazu.

Die Reise ging weiter in den Norden. Wir kamen in Honningsvåg an, bezogen das Zimmer und fuhren direkt ans Nordkap.

Und eigentlich ist das Nordkap gar nicht der nördlichste Punkt des europäisches Festlandes, sondern ein paar Kilometer westlich davon. Aber das wäre mit einer Wanderung von mehreren Stunden verbunden gewesen und somit blieb es beim Nordkap. Auch wenn man es auf den Bildern nicht erkennen kann; es hat teilweise quer geregnet!

Karasjok

Nördlicher als Nordkap geht fast nicht, also muss die Reise wieder gen Süden führen 🙂 Unser nächster Halt war Karasjok.

Die Gemeinde Karasjok gehört zu den Hauptsiedlungsgebieten der Samen in Norwegen. Hier liegt auch der Sitz des samischen Parlaments Sameting.

Saariselkä

Unsere letzte Station war in Saariselkä. Die Temperaturen waren mit 7°C doch sehr viel kälter und wir waren froh, ein paar dickere Kleider dabei zu haben.

Am letzten Abend gingen wir nochmals auswärts essen. Als einzige Gäste hatten wir im etwas abgelegenen Restaurant Laanilan Kievari quasi VIP Betreuung und wurden auch wieder gut bekocht.

Am nächsten Tag kamen wir dann erschöpft vom Umpacken und mit einem Gepäckstück zusätzlich wieder in Kittilä an, gaben das Mietfahrzeug zurück und checkten am Flughafen ein.

Auf der ganzen Reise hatten wir immer wieder die Hoffnung, Nordlichter zu sehen, aber der Wunsch blieb uns verwehrt. Dafür machten wir neue, kulinarische Erfahrungen, haben Wale gesehen (ohne Whalewatching Tour), sehr viel Flora und Fauna entdeckt und nette Leute kennengelernt.

All unsere Erlebnisse und Fotos hier zu zeigen, wäre fast unmöglich. Aber hoffentlich habt ihr wenigstens einen kleinen Einblick über die drei schönen Nordländer erhalten und vielleicht auch Lust auf so eine Reise bekommen…

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