Es ist bekannt, dass Island geprägt ist von rauer und wilder Natur. Aber dass die Landschaft so wunderschön sein kann, hätte ich nicht erwartet.
Von Reykjavik über das Landesinnere bis hin zur Halbinsel Snæfellsnes hat sich das Wetter in allen Varianten präsentiert. Vielleicht hat der eine oder andere mitbekommen, dass während meiner Reisezeit ein Schneesturm über Island hergezogen war. Leider hatte dies zufolge, dass beim mehrtätigen Trip nicht das ganze Programm stattgefunden hat. Sehr schade – das hat jedoch auch für manch spannende Momente gesorgt.
Reykjavik
In den ersten Tagen konnte ich in Ruhe das Städtchen Reykjavik erkunden. Städtchen deshalb, weil Reykjavik downtown recht überschaubar ist, was der Stadt jedoch einen gewissen Charme verleiht. Die meiste Zeit meines Aufenthaltes habe ich auch dort verbracht – entsprechend gibt es auch die meisten Bilder von dort.
In Reykjavik gibt es einige Orte, welche einen Besuch wert sind. Mit der City Card kann man für 24h; resp. 48h die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, was sich auf Bus und Schiff beschränkt. Weiter kann man gratis oder vergünstigt in einige Museen. Whales of Iceland, Aurora Reykjavik, das Phallus Museum und das Pop-Art Museum (Hafnarhús) sind meiner Meinung nach recht sehenswert. Ein weniger interessantes Museum ist das Museum of Photography. Dort gab es lediglich ein paar kleine Räume mit sehr seltsamen Fotos. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.
Architektonisch gesehen ist die Harpa Konzert- und Konferenzhalle schön anzuschauen. Auch die Kirche Hallgrímurs (Hallgrímskirkja) ist einen Besuch wert und wer keine Höhenangst hat, hat vom Turm aus eine atemberaubende Aussicht über Reykjavik.
Natürlich darf das gute Essen für ein Schleckermäulchen, wie ich es bin, auf keinen Fall fehlen! Die besten fish and chips ever durfte ich im Restaurant Höfnin am alten Hafen geniessen. Und das mit einer unglaublichen Aussicht. Wohlfühl-Level 1000! Preisklasse etwas höher, aber man darf sich doch auch mal was gönnen. Das inoffizielle Nationalgetränk brennivín habe ich dort auch probiert. Ein Mal und nie wieder. Nach Kümmel schmeckender Schnaps ist definitiv nicht meins.
Pasta mit Lachsrahmsauce – frisch – wohlgemerkt, ist in Reykjavik unglaublich lecker! Weiter wurde mir von diversen Reiseführern und Tripadvisor empfohlen, das Lamm in Island zu probieren. Gesagt, getan. Da ich normalerweise kein grosser Lamm-Esser bin, kann ich nicht vergleichen und weiss nicht, wie es genau schmecken muss. Aber das Fleisch von der Konsistenz her war sehr gut.
Fast überall, wo Essen angeboten wurde, wurden Hai, Wal, Trockenfisch und Papageitaucher als Menu oder als Snack angeboten. Es wäre interessant gewesen zum probieren, habe es aber nicht übers Herz gebracht und habe diesbezüglich nun noch ein reines Gewissen.
In te og koffi gibt es Bücher und, wie der Name schon erahnen lässt, unter anderem Kaffee. Der ideale Ort, um zu entspannen, die Reiseplanung zu aktualisieren und um in verschiedensten Lektüren zu schmökern! Scheinbar gehört auch eine Katze zum Inventar..
Rundreise
Auf der Rundreise wurden wir zum Þingvellir-Nationalpark gebracht, wo die Eurasische und die Amerikanische Kontinentalplatte (Silfra-Spalte) aufeinander treffen. In Zukunft werden diese aber wohl eher wieder auseinander driften. Der Anblick bei schönstem Wetter sorgte für Gänsehaut!
Das Tal Haukaladur mit seinen Geysiren lässt einem auf der Jagd nach einem Foto die Finger gefrieren. Es lohnte sich trotzdem! Der Wasserfall Kirkjufellsfoss präsentiert sich klein aber fein. Aber auch hier musste man aufgrund des Sturmes Geduld beweisen, um klar auf das dieses Wunder der Natur blicken zu können. Gleich nebenan ragt der Berg Kirkjufell in die Höhe und gab in klaren Momenten seinen Anmut preis. Ein „etwas“ grösserer Wasserfall ist Gullfoss, welcher nebst dem Þingvellir-Nationalpark zu den beliebtesten Highlights in Island gehört und sich im sogenannten Golden Circle befindet.
Auf der westlichen Halbinsel Snæfellsnes gab es eine Tour durch die in Vatnhellir Vulkan-Höhle, wo vor 8000 Jahren flüssige Lava ihren Weg nach draussen suchte. Gutes Schuhwerk und warme Kleidung waren nicht nur hier ein guter Rat. Der humorvolle Guide mit seinen Anekdoten machte die Kälte, die Nässe und die Dunkelheit gleich zweitrangig.
An den Küsten der Halbinsel entlang zeigte sich die raue Natur von ihrer schönsten Seite! Klippen, Wind und wilde Wellen boten eine Kulisse der Ultimative.
Ein spannender Moment war, als jemand im Minibus während der Fahrt sagte, dass uns gerade der linke Hinterreifen überholt hat. Und das irgendwo im nirgendwo. Während die anderen vermutlich übermüdet und hungrig auf den Ersatzbus warteten, erfreute ich mich an dem hohen Schnee und dem sehr eisigen Wind. Auch ein kleines Highlight auf der Reise 🙂
Pech war, dass man in der Woche wegen des Wetters keine Nordlichter sehen konnte. Ich habe jedoch sehr viele liebe Menschen kennengelernt und einmal mehr festgestellt, dass die Welt doch sehr klein sein kann. Die Einheimischen sind wirklich freundlich und hilfsbereit und Island ist ein wunderschönes Land. Ich war das erste Mal, aber sicher nicht das letzte Mal dort..
Ein paar Fotos seht ihr in der Slideshow. Das Lied dazu liefert Joachim Pastor und heisst treffenderweise „Reykjavik“. Viel Spass!